(in Eishockey World #43, Juni/Juli 2006)
Erste Bank Eishockey Liga: Geld schießt keine Tore! Villach, ein Meister der Herzen.
Sehr ausgelassen gestalteten sich die Meisterfeierlichkeiten des EC Pasut VSV. Der Außenseiter aus Villach wies nämlich im Finale die Millionentruppe des EC Red Bulls Salzburg in der „best of seven Serie“ mit 4:2 Siegen in die Schranken und konnte den sechsten Meistertitel der Vereinsgeschichte einfahren. Auch in Punkto Zuseher standen die Villacher (3662 im Schnitt) in dieser Saison ganz oben. Finalgegner Salzburg durfte sich über rund 1000 Besucher mehr als in der letzten Saison freuen und brachte durchschnittlich 2775 Besucher in den nur 3200 Zuseher fassenden Volksagrten.
Die Spielzeit 2005-2006 bot den Eishockeyfans eine ausgeglichene und spannende Saison und mit 3275 Zuschauern pro Spiel wurde auch ein neuer Zuseherrekord aufgestellt. Sogar die Matches von Schlusslichts Graz 99ers erfreuten sich großer Beliebtheit und das obwohl die Grazer nie ernsthaft in den Kampf um einen Semifinalplatz eingreifen konnten. Hauptverantwortlich für die Misere in der Murstadt waren zahlreiche Verletzungen. Beispielsweise schwebte Topscorer Warren Norris, nach einem Bandencheck des Salzburgers Patrick Harand, in Lebensgefahr und konnte das Krankenhaus erst nach Wochen wieder verlassen. Das Verletzungspech führte soweit, dass die 99ers, am 21.12.2005, gegen Salzburg nicht antreten konnten (0:5 Strafverifizierung) und durch ihre Ausnahmesituation einen zusätzlichen Legionärsplatz zugesprochen bekamen. Ein diskussionswürdiger Beschluss der EBEL, die darüber hinaus auch gleich das Legionärskontingent für die nächste Saison auf sieben Fremdarbeiter pro Team aufstockte. In diesen turbulenten Wochen musste Graz-Trainer Mike Zettel den Hut nehmen und wurde durch den Kanadier Bill Stewart ersetzt. Kurios dabei: Zettel fand gegen Ende des Grunddurchgangs bei den Black Wings aus Linz Unterschlupf und wurde auch dort durch Bill Stewart ersetzt.
Die Black Wings aus Linz überraschten ihrerseits mit tollen Leistungen in der Fremde. Zuhause funktionierte das rigorose Defensivsystem weniger gut, doch die Black Wings waren über die gesamte Saison immer in Tuchfühlung mit den Top 4. Vom Titel der besten Auswärtsmannschaft konnten sich die Linzer aber am Ende nur wenig kaufen. Nachdem sie sich vor der letzten Runde des Grunddurchgangs schon mit einem Bein in den Playoffs wähnten, ergatterten die Linzers in den letzten sechs Begegnungen gerade einmal einen Punkt und verspielten noch den Semifinaleinzug.
Der Rekordmeister aus Klagenfurt scheiterte ebenfalls knapp an den Playoffs. Nachdem schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte und dem Rauswurf von Trainer Mats Waltin, brachte sein Nachfolger Kevin Primeau den KAC zwar wieder in die Nähe der begehrten Playoffs, doch unter die Top 4 schaffte es der KAC über die ganze Saison hinweg kein einziges Mal. Rauhbein Mike Siklenka stabilisierte, ab Mitte November, die desolate Hintermannschaft, doch auch des „Henkers“ 13 Tore und 32 Assists, bei 206 Strafminuten (Ligaspitze), waren am Ende doch zuwenig. So zogen die Vienna Capitals, der HC Innsbruck und die Teams aus Villach und Salzburg ins Semifinale.
Der Titelverteidiger Vienna Capitals steigerten sich gegen Ende der Regular Season noch beachtlich und schafften es gerade noch sich für das Semifinale zu qualifizieren. Am Ende reichte ein mickriger Punkt um die Teams aus Linz und Klagenfurt auf Distanz zu halten. Dieser rettenden Punkt sorgte allerdings für eine historische Entscheidung, die man sich in Österreich doch lieber erspart hätte.
Was war passiert?
Zum Höhepunkt der Faschingszeit ging das Spiel der Vienna Capitals gegen den VSV nach einem 4:4 ins Penaltyschießen. Beim Stand von 1:2 versenkte der Villacher Topscorer Dany Bousquet seinen Strafstoß, der von WM;-Referee Jonak allerdings annulliert wurde. Günther Lanzinger hätte nach Meinung eines Linesman zum entscheidenden Penalty antreten müssen. Nach zahlreichen Protesten und einem legendären, vom englischen F-Wort dominiertem, Interview von VSV-Trainer Greg Holst, beschloss der Strafsenat der Erste Bank Eishockey Liga das Penaltyschießen am Faschingsdienstag gänzlich neu auszutragen. Was folgte waren Rücktrittsdrohungen von Caps-Coach und Teamtrainer Jim Boni und eine gerichtliche Verfügung, durch welche die Wiener nicht zum Shootout antreten mussten. Grund: Der Strafsenat der EBEL ist für Entscheidungen dieser Art nicht zuständig.
Kurioses Detail: Capitals-Präsident Schmidt war in der vorigen Saison federführend an der Einrichtung dieses Strafsenats beteiligt, der Entscheidungen solcher Art, unabhängig vom Verband bearbeiten sollte. Aufgrund akuter Zeitnot wurde schließlich das Penaltyschießen zwei Tage vor Playoffbeginn beim Stand von 2:1 für die Caps fortgeführt. Der Villacher Günther Lanzinger vergab und das ganze Spektakel war auch schon wieder vorbei.
Schnell vorbei war dann auch der Semifinalauftritt der Vienna Capitals. Die Wiener verloren die best of seven Serie gegen die Red Bulls aus Salzburg, nach fünf Niederlagen, klar mit 1:4. Den einzigen Sieg der Wiener sicherte ein Formalfehler der Salzburger Funktionäre, welche vergessen hatten Neuzugang Patrick Thoresen rechtzeitig anzumelden.
Im zweiten Semifinale traf der Villacher SV auf den HC Innsbruck. Die Innsbrucker Haie kamen nach kleinen Startschwierigkeiten erst zu Halbzeit der Saison voll auf Touren und vor allem „Enfant Terrible“ Todd Elik und Torjäger James Desmarais lehrten den gegnerischen Verteidigungsreihen das Fürchten. Gegen Ende des Grunddurchgangs mussten die Haie aber Bußgeld für ihre geringe Kaderdichte zahlen und schafften den Playoff-Einzug auch erst auf den letzten Abdruck. In einer spannenden Semifinaleserie zeigten die Haie aber wieder Zähne und unterlagen gegen den späteren Meister aus Villach erst in Spiel Sieben der heiß umkämpften Semifinalserie.
Mit dem Momentum des knappen Sieges über Innsbruck startete der VSV dann sensationell in die Finaleserie und führte schon mit 2:0 Siegen. Die Salzburger Millionentruppe steckte allerdings nicht auf und glich nach vier Begegnungen auf 2:2 aus. Wer nun wiederum dachte die Villacher wären am Ende ihrer Kräfte, täuschte sich gewaltig, denn die Blau-Weißen demolierten die Red Bulls in Spiel 5, auswärts, mit 6:2 und fixierten mit einem 3:2 Heimerfolg nach Verlängerung im sechsten Spiel ihren sechsten Meistertitel. Das entscheidende Tor erzielte mit Dany Bousquet natürlich jener Mann, der sich auch die Topscorerkrone der Erste Bank Liga sicherte.
Verdient war der Meistertitel der Blau-Weißen in jeder Hinsicht. Von Red Bull Millionen beflügelt rüsteten die Salzburger nämlich über den Sommer gewaltig auf. Neben Torjäger Frank Banham, Juha Lind, Darby Hendrickson, Greger Artursson und Burke Henry tummelten sich noch die Nationalspieler Andre Lakos, Matthias Trattnig, Martin Ulrich, Marco Pewal und Kapitän Dieter Kalt im Kader der Red Bulls. Weiters ersetzte der lettische Nationalheld Artus Irbe, kurz vor Weihnachten, den enttäuschenden Björn Bjurling und durfte sich wie der eigens für die Playoffs engagierte Norweger Patrick Thoresen (Djurgardens/ SWE) über eine beträchtliche Auffettung der Portokassa freuen.
Gerüchte über die Gehaltsschecks der Superstar gab es viele, genauere Zahlen jedoch nur wenige. Alleine die Verdienste von Dieter Kalt, Trainer Hardy Nilsson und Goalie Artus Irbe übersteigen aber vermutlich einen Großteil des Budgets jedes anderen Bundesligaklubs. Die Superstars der Salzburger galten schon vor dem ersten Saisonauftritt als der „logische Meister“, doch trotz der Armada von hoch bezahlten Stars scheiterte man am Ende doch an etwas, was man mit Geld anscheinend nicht kaufen kann. Eine alte Sportweisheit ist in Villach aktuell in aller Munde. Sie besagt, dass Geld keine Tore schießt und demnach auch keine Meistertitel bringt. Trotzdem ist der EC Salzburg eine große Bereicherung für die Erste Bank Eishockey Liga und es bleibt zu hoffen, dass der Red Bull Geldfluss lange nicht versiegt.
Mit dem sentimentalen Image, dass die VSV-Truppe mit einem wilden Haufen von Postbeamten und anderen Handwerkern, gespickt mit einigen Legionären, den Meistertitel erringen konnte, sollte allerdings auch schleunigst aufgeräumt werden. So billig war die Villacher Mannschaft auch wieder nicht.
An Seite von Topscorer Dany Bousquet gesellten sich seine Landsmänner Marc Brown und Dan Gauthier, der sich vor dem Start des Semifinales aber verletzte. Gauthier galt als Schlachtenlenker der Blau-Weißen. Teammanager Giuseppe Mion konnte seinen Ausfall, mit dem Engagement von Stephane Roy (EHC Visp/ SUI), jedoch sehr gut kompensieren (11 Spiele, 15 Punkte).
Neben der überragenden French-Connection im Angriff konnte sich Trainer Greg Holst, über die ganze Saison hinweg, vor allem auf seine solide Defensivabteilung verlassen. Die Legionäre Mickey Elick und Darrel Scoville, sowie die Oldboys Stewart und Hohenberger bildeten ein teils unüberwindbares Bollwerk und hatten auch großen Anteil an der außergewöhnlichen Performance von Teamtorhüter Gert Prohaska. Dieser spielte die Saison seines Lebens und rangiert mit 92,95% gehaltenen Schüssen auch in der Torhüterstatistik völlig zurecht auf dem ersten Platz.
Motivationskünstler Greg Holst schweißte die Villacher zu einer harmonischen und kompakten Einheit zusammen, welche es verstand in der entscheidenden Phase das Maximum aus sich herauszuholen. Was er diese Saison in Villach zu Wege gebracht hat ist, um seine eigenen Worte zu benutzen, „f…ing nicht normal“. Alles in allem eine sehr beeindruckende Vorstellung des neuen Meisters aus Villach.
Monday, August 07, 2006
Campionato Italiano Serie A: Der Serienmeister schlägt erneut zu
(in Eishockey World #43, Juni/Juli 2006)
Campionato Italiano Serie A: Der Serienmeister schlägt erneut zu
Nach dem Ausstieg des HC Varese und des HC Torino eröffneten, Ende September, acht Teams den Kampf um den Scudetto der italienischen Serie A. Der Grunddurchgang wurde in dreifachen Hin– und Rückrunden absolviert und vor dem Semifnale wurde noch eine, sechs Runden dauernde, Master Round eingeschoben, in welche jedes Team ein Drittel der Punkte aus der Vorrunde mitnehmen durfte. Geteilt in zwei Gruppen spielten dort der 1, 4, 5 und 8 sowie der 2, 3, 6 und 7. jeweils zweimal gegeneinander. Sinn dieser Zwischenrunde sollte es sein, schlechter platzierten Mannschaften nochmals eine Chance auf das Halbfinale zu eröffnen.
Dem Grunddurchgangssieger aus Mailand war das kurze Intermezzo jedenfalls ziemlich egal und die Vipers dominierten auch in der Master Round. Der Zweitplatzierte HC Alleghe hingegen rutschte hinter den SV Renon/Ritten zurück und musste deshalb schon im Semifinale gegen Serienmeister Milano Vipers ran. Ritten bekam es mit dem Vorjahresfinalisten aus Cortina zu tun.
Alleghe blieb in der „best of five“-Semifinalserie gegen die Milano Vipers dann auch ohne Chance und die Mannschaft um Torjäger Mike Harder (Ex-Frankfurt) und den Schweden Jimmy Lindström unterlag deutlich mit 1:3 Siegen.
Das Duell zwischen dem SV Renon/Ritten und dem SG Cortina wurde hingegen zum Krimi. Cortina verstärkte sich noch kurz vor Beginn der Master Round mit dem ehemaligen Topscorer des EV Weiden Milan Blaha vom HC Siebeneich (ITA/ 2.Liga). Der Tscheche erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen auch zur Gänze und erzielte in fünf Semifinalpartien ganze zehn Scorerpunkte. Zusätzlich bekam das Schwedentrio um Johan Hult, Jan Hammar und Peter Casparsson auch noch Landsmann Stefan Hellqvist aus Olten (NatiB/SUI) zur Seite gestellt. Die Cortinesi starteten sehr souverän ins Halbfinale und beherrschten den SV Renon in den ersten zwei Begegnungen. Trotz der tollen Neuverstärkungen und Stargoalie Francois Gravel verspielten der SG Cortina aber die 2:0 Führung und Ritten schaffte es in den folgenden drei Spielen die Serie noch zu ihren Gunsten zu drehen.
Wertvollster Akteur in der aufopferungsvoll kämpfenden Mannschaft der Rittner war Torhüter Philip Groneveld. Der 31jährige niederländische Nationalkeeper glänzte in den Playoffs mit einer überragenden Fangquote von 92.10%. Die Paradelinie mit Mark Rymsha (EX-Schwenningen) und Blaine Down sorgte für den nötigen Offensivpower und der erst in den Playoffs engagierte Richard Rochefort (EV Weißwasser) fügte sich nahtlos in die Toplinie der Rittner ein.
Im Finale machte sich der Kräfteverschleiß bei den Südtiroler aber eklatant bemerkbar und der SV Renon unterlag gegen die Milano Vipers deutlich mit 0:3 Siegen. In Mailand bot der ehemalige Augsburg Panthers Goalie Magnus Eriksson eine gewohnt solide Leistung und vor allem die Angriffsformationen der Vipers waren nicht zu stoppen. Neben den starken Legionären Daniel Tkaczuk, Christie Ryan, Brett Lysak (Ex-Iserlohner), stellten auch die Altstars Giuseppe Busillo, Mario Chitarroni und allen voran Dino Felicetti ihr Können, über die gesamte Spielzeit, eindrucksvoll unter Beweis. Auf den HC Bozen (16 Titel) fehlen zwar noch ganze elf Erfolge, doch die Milano Vipers fuhren diese Saison schon den fünften Scudetto in Folge ein.
Beim Rekordmeister aus Bozen lief es in der abgelaufen Saison gar nicht nach Wunsch und trotz des kurzfristigen Engagements von Martin Gendron aus Chur und Grigorijs Pantelejevs vom HC Martigny (beide Nati B/ SUI) verpassten die Füchse die Qualifikation für das Semifinale deutlich. Auch der HC Asiago mit den Altstars Jason Cirone, John Parco und dem mittlerweile schon 40jährigen Lucio Topatigh scheiterte klar an den Playoffs. In Asiago konnte man, wie auch in Fassa und beim HC Pustertal schon etwas früher mit den Planungen für die nächste Saison beginnen.
Das Zuseherinteresse in der Serie A hielt sich auch in dieser Saison in Grenzen. Meister Milano füllte zwar die „Agora Arena“ im entscheidenden Finalspiel mit 4000 Zusehern, doch im Schnitt kamen während der Saison nur knapp über tausend Besucher zu Heimspielen der Vipers. Kurios, da Zweitliga-Aufsteiger SG Pontebba, mit durchschnittlich 934 Zusehern, fast gleich viele Zuseher anlocken konnte.
Campionato Italiano Serie A: Der Serienmeister schlägt erneut zu
Nach dem Ausstieg des HC Varese und des HC Torino eröffneten, Ende September, acht Teams den Kampf um den Scudetto der italienischen Serie A. Der Grunddurchgang wurde in dreifachen Hin– und Rückrunden absolviert und vor dem Semifnale wurde noch eine, sechs Runden dauernde, Master Round eingeschoben, in welche jedes Team ein Drittel der Punkte aus der Vorrunde mitnehmen durfte. Geteilt in zwei Gruppen spielten dort der 1, 4, 5 und 8 sowie der 2, 3, 6 und 7. jeweils zweimal gegeneinander. Sinn dieser Zwischenrunde sollte es sein, schlechter platzierten Mannschaften nochmals eine Chance auf das Halbfinale zu eröffnen.
Dem Grunddurchgangssieger aus Mailand war das kurze Intermezzo jedenfalls ziemlich egal und die Vipers dominierten auch in der Master Round. Der Zweitplatzierte HC Alleghe hingegen rutschte hinter den SV Renon/Ritten zurück und musste deshalb schon im Semifinale gegen Serienmeister Milano Vipers ran. Ritten bekam es mit dem Vorjahresfinalisten aus Cortina zu tun.
Alleghe blieb in der „best of five“-Semifinalserie gegen die Milano Vipers dann auch ohne Chance und die Mannschaft um Torjäger Mike Harder (Ex-Frankfurt) und den Schweden Jimmy Lindström unterlag deutlich mit 1:3 Siegen.
Das Duell zwischen dem SV Renon/Ritten und dem SG Cortina wurde hingegen zum Krimi. Cortina verstärkte sich noch kurz vor Beginn der Master Round mit dem ehemaligen Topscorer des EV Weiden Milan Blaha vom HC Siebeneich (ITA/ 2.Liga). Der Tscheche erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen auch zur Gänze und erzielte in fünf Semifinalpartien ganze zehn Scorerpunkte. Zusätzlich bekam das Schwedentrio um Johan Hult, Jan Hammar und Peter Casparsson auch noch Landsmann Stefan Hellqvist aus Olten (NatiB/SUI) zur Seite gestellt. Die Cortinesi starteten sehr souverän ins Halbfinale und beherrschten den SV Renon in den ersten zwei Begegnungen. Trotz der tollen Neuverstärkungen und Stargoalie Francois Gravel verspielten der SG Cortina aber die 2:0 Führung und Ritten schaffte es in den folgenden drei Spielen die Serie noch zu ihren Gunsten zu drehen.
Wertvollster Akteur in der aufopferungsvoll kämpfenden Mannschaft der Rittner war Torhüter Philip Groneveld. Der 31jährige niederländische Nationalkeeper glänzte in den Playoffs mit einer überragenden Fangquote von 92.10%. Die Paradelinie mit Mark Rymsha (EX-Schwenningen) und Blaine Down sorgte für den nötigen Offensivpower und der erst in den Playoffs engagierte Richard Rochefort (EV Weißwasser) fügte sich nahtlos in die Toplinie der Rittner ein.
Im Finale machte sich der Kräfteverschleiß bei den Südtiroler aber eklatant bemerkbar und der SV Renon unterlag gegen die Milano Vipers deutlich mit 0:3 Siegen. In Mailand bot der ehemalige Augsburg Panthers Goalie Magnus Eriksson eine gewohnt solide Leistung und vor allem die Angriffsformationen der Vipers waren nicht zu stoppen. Neben den starken Legionären Daniel Tkaczuk, Christie Ryan, Brett Lysak (Ex-Iserlohner), stellten auch die Altstars Giuseppe Busillo, Mario Chitarroni und allen voran Dino Felicetti ihr Können, über die gesamte Spielzeit, eindrucksvoll unter Beweis. Auf den HC Bozen (16 Titel) fehlen zwar noch ganze elf Erfolge, doch die Milano Vipers fuhren diese Saison schon den fünften Scudetto in Folge ein.
Beim Rekordmeister aus Bozen lief es in der abgelaufen Saison gar nicht nach Wunsch und trotz des kurzfristigen Engagements von Martin Gendron aus Chur und Grigorijs Pantelejevs vom HC Martigny (beide Nati B/ SUI) verpassten die Füchse die Qualifikation für das Semifinale deutlich. Auch der HC Asiago mit den Altstars Jason Cirone, John Parco und dem mittlerweile schon 40jährigen Lucio Topatigh scheiterte klar an den Playoffs. In Asiago konnte man, wie auch in Fassa und beim HC Pustertal schon etwas früher mit den Planungen für die nächste Saison beginnen.
Das Zuseherinteresse in der Serie A hielt sich auch in dieser Saison in Grenzen. Meister Milano füllte zwar die „Agora Arena“ im entscheidenden Finalspiel mit 4000 Zusehern, doch im Schnitt kamen während der Saison nur knapp über tausend Besucher zu Heimspielen der Vipers. Kurios, da Zweitliga-Aufsteiger SG Pontebba, mit durchschnittlich 934 Zusehern, fast gleich viele Zuseher anlocken konnte.
T-Com Extraliga Slowakei: Wachablöse der Traditionsklubs
(in Eishockey World #43 Juni/Juli 2006)
T-Com Extraliga Slowakei: Wachablöse der Traditionsklubs
Nach der hochkarätigen letzen Spielzeit, in der zahlreiche NHL-Stars in der Extraliga ihre Künste unter Beweis stellten, war in der 13. Auflage der slowakischen Meisterschaft wieder Schonkost an der Tagesordnung. Große Namen fehlten und auch die dominierenden Teams der Vergangenheit aus Bratislava, Trencin, Zvolen und Kosice hatten bei der Titelvergabe nichts mitzureden. Einzig der Austragungsmodus erinnerte noch an die glorreiche Saison 2004-2005. Im Grunddurchgang kämpften wieder zehn Teams in einer dreifachen Hin- und Rückrunde um die Positionen für das anschließende Viertelfinal-Playoff.
Am Ende des Grunddurchgangs lachte überraschend der HKm Nitra von der Tabellenspitze. Es folgten die Teams aus Kosice, Zvolen, Trencin, Poprad und Zilina. Titelverteidiger Slovan Bratislava qualifizierte sich nur als Siebenter für die Playoffs und unterlag in der best of seven Viertelfinalserie gegen den HC Kosice auch gleich mit 0:4. Über die ganze Saison klagte man beim Vorjahresmeisters über Verletzungen. Torjäger Martin Kulha machte nur die Hälfte der Spiele und Ex-NHL-Star Zdeno Ciger gab erst Mitte Januar sein Comeback. In der Mannschaft von Kosice überragten vor allem Verteidiger Peter Podhradsky und die Stürmer Peter Bartos, Jaroslav Kmit und Miroslav Lazo.
Den zweiten Traditionsklub, Dukla Trencin, ereilte im Viertelfinale dasselbe Schicksal. Die ehemalige Militärmannschaft ging gegen den SK Poprad ebenfalls mit 0:4 unter. Vom Glanz des Vorjahres als Gaborik, Hossa und Demitra in Trencin für Begeisterungsstürme sorgten, war in dieser Saison nur wenig zu sehen. Die erste Poprader Sturmreihe, mit Topscorer Arne Krotak, Miroslav Skovira und Slavomir Pavlicko führte die Trenciner Abwehr regelrecht vor. Dabei ließ der SK Poprad seinen Topstar Lubomir Bartecko schon Anfang des Grunddurchgangs in Richtung Schweden (Lulea) ziehen.
Der Grunddurchgangssieger aus Nitra musste im Viertelfinale gegen HK 36 Skalica über sieben Spiele gehen. Herausragend Skalica-Torjäger Rene Jarolin, der mit fünf Toren die Hälfte der Treffer seines Teams im Viertelfinale erzielte. Auf Seiten des HK Nitra glänzten der 38jährige Verteidiger Vladimir Vlk sowie sein gleichaltriger Teamkollege Lubomir Kolnik, der auch die Torjägerkrone einheimste. Kolnik’s Sturmpartner Miroslav Kovacik und Andrej Kollar sowie Verteidiger Dusan Milo waren für die Slowakei auch bei den Weltmeisterschaften in Riga im Einsatz. Übrigens die einzigen Fixstarter aus der heimischen Extraliga.
Im Semifinale war für Nitra aber dann auch Endstation. Der MsHK Zilina besiegte das Team von Erfolgstrainer Jan Jasko mit 4:2 Siegen. Nach dem sechsten Platz im Grunddurchgang drehte Zilina in den Playoffs erst so richtig auf und fertigte schon im Viertelfinale das hoch favorisierte Team aus Zvolen mit 4:0 Siegen ab. Bitter für den HKm Zvolen, denn alle vier Spiele gingen erst in Overtime oder nach Penaltyschießen verloren. Die Achse um die Stürmerstars Erik Weissmann und Richard Sechny sowie Top-Verteidiger Daniel Babka konnte in den K.O-Spielen nicht mehr an die Leistungen der Vorrunde anschließen. Da half auch das späte Engagement des Extraliga-Topscorers der Saison 2003-2004, Martin Bartek (Novokuznezk/ RUS), nicht mehr viel.
Zilina vertraute auf ein eingespieltes Kollektiv und hatte mit Miroslav Lipovsky auch einen hervorragenden Schlussmann in eigenen Reihen. Angeführt von Routinier und Spielmacher Roman Kontsek sowie dem Deutsch-Slowaken Michal Hreus (94-98 in der DEL) und Gabriel Spilar, der während der Saison aus Zlin (CZE) kam, behielt der MsHK Zilina schließlich auch in der äußerst spannenden Finalserie gegen Poprad die Überhand und gewann das entscheidende siebente Spiel mit 4:1.
Nach den Sweeps im Viertelfinale gegen Trencin und im Semifinale gegen den HC Kosice ging Finalgegner Poprad zwar als Favorit in die Endspielserie, doch die überragende erste Sturmreihe Krotak, Skovira und Pavlicko sowie Ausnahmegoalie Stanislav Kozuch alleine reichten nicht um den ersten Meisterpokal an den Fuß der Hohen Tatra zu holen. Das kompakte und kämpferisch starke Kollektiv aus Zilina konnte in der entscheidenden Phase noch gehörig zulegen und feiert den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte.
T-Com Extraliga Slowakei: Wachablöse der Traditionsklubs
Nach der hochkarätigen letzen Spielzeit, in der zahlreiche NHL-Stars in der Extraliga ihre Künste unter Beweis stellten, war in der 13. Auflage der slowakischen Meisterschaft wieder Schonkost an der Tagesordnung. Große Namen fehlten und auch die dominierenden Teams der Vergangenheit aus Bratislava, Trencin, Zvolen und Kosice hatten bei der Titelvergabe nichts mitzureden. Einzig der Austragungsmodus erinnerte noch an die glorreiche Saison 2004-2005. Im Grunddurchgang kämpften wieder zehn Teams in einer dreifachen Hin- und Rückrunde um die Positionen für das anschließende Viertelfinal-Playoff.
Am Ende des Grunddurchgangs lachte überraschend der HKm Nitra von der Tabellenspitze. Es folgten die Teams aus Kosice, Zvolen, Trencin, Poprad und Zilina. Titelverteidiger Slovan Bratislava qualifizierte sich nur als Siebenter für die Playoffs und unterlag in der best of seven Viertelfinalserie gegen den HC Kosice auch gleich mit 0:4. Über die ganze Saison klagte man beim Vorjahresmeisters über Verletzungen. Torjäger Martin Kulha machte nur die Hälfte der Spiele und Ex-NHL-Star Zdeno Ciger gab erst Mitte Januar sein Comeback. In der Mannschaft von Kosice überragten vor allem Verteidiger Peter Podhradsky und die Stürmer Peter Bartos, Jaroslav Kmit und Miroslav Lazo.
Den zweiten Traditionsklub, Dukla Trencin, ereilte im Viertelfinale dasselbe Schicksal. Die ehemalige Militärmannschaft ging gegen den SK Poprad ebenfalls mit 0:4 unter. Vom Glanz des Vorjahres als Gaborik, Hossa und Demitra in Trencin für Begeisterungsstürme sorgten, war in dieser Saison nur wenig zu sehen. Die erste Poprader Sturmreihe, mit Topscorer Arne Krotak, Miroslav Skovira und Slavomir Pavlicko führte die Trenciner Abwehr regelrecht vor. Dabei ließ der SK Poprad seinen Topstar Lubomir Bartecko schon Anfang des Grunddurchgangs in Richtung Schweden (Lulea) ziehen.
Der Grunddurchgangssieger aus Nitra musste im Viertelfinale gegen HK 36 Skalica über sieben Spiele gehen. Herausragend Skalica-Torjäger Rene Jarolin, der mit fünf Toren die Hälfte der Treffer seines Teams im Viertelfinale erzielte. Auf Seiten des HK Nitra glänzten der 38jährige Verteidiger Vladimir Vlk sowie sein gleichaltriger Teamkollege Lubomir Kolnik, der auch die Torjägerkrone einheimste. Kolnik’s Sturmpartner Miroslav Kovacik und Andrej Kollar sowie Verteidiger Dusan Milo waren für die Slowakei auch bei den Weltmeisterschaften in Riga im Einsatz. Übrigens die einzigen Fixstarter aus der heimischen Extraliga.
Im Semifinale war für Nitra aber dann auch Endstation. Der MsHK Zilina besiegte das Team von Erfolgstrainer Jan Jasko mit 4:2 Siegen. Nach dem sechsten Platz im Grunddurchgang drehte Zilina in den Playoffs erst so richtig auf und fertigte schon im Viertelfinale das hoch favorisierte Team aus Zvolen mit 4:0 Siegen ab. Bitter für den HKm Zvolen, denn alle vier Spiele gingen erst in Overtime oder nach Penaltyschießen verloren. Die Achse um die Stürmerstars Erik Weissmann und Richard Sechny sowie Top-Verteidiger Daniel Babka konnte in den K.O-Spielen nicht mehr an die Leistungen der Vorrunde anschließen. Da half auch das späte Engagement des Extraliga-Topscorers der Saison 2003-2004, Martin Bartek (Novokuznezk/ RUS), nicht mehr viel.
Zilina vertraute auf ein eingespieltes Kollektiv und hatte mit Miroslav Lipovsky auch einen hervorragenden Schlussmann in eigenen Reihen. Angeführt von Routinier und Spielmacher Roman Kontsek sowie dem Deutsch-Slowaken Michal Hreus (94-98 in der DEL) und Gabriel Spilar, der während der Saison aus Zlin (CZE) kam, behielt der MsHK Zilina schließlich auch in der äußerst spannenden Finalserie gegen Poprad die Überhand und gewann das entscheidende siebente Spiel mit 4:1.
Nach den Sweeps im Viertelfinale gegen Trencin und im Semifinale gegen den HC Kosice ging Finalgegner Poprad zwar als Favorit in die Endspielserie, doch die überragende erste Sturmreihe Krotak, Skovira und Pavlicko sowie Ausnahmegoalie Stanislav Kozuch alleine reichten nicht um den ersten Meisterpokal an den Fuß der Hohen Tatra zu holen. Das kompakte und kämpferisch starke Kollektiv aus Zilina konnte in der entscheidenden Phase noch gehörig zulegen und feiert den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte.
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