(in Eishockey World #43, Juni/Juli 2006)
Campionato Italiano Serie A: Der Serienmeister schlägt erneut zu
Nach dem Ausstieg des HC Varese und des HC Torino eröffneten, Ende September, acht Teams den Kampf um den Scudetto der italienischen Serie A. Der Grunddurchgang wurde in dreifachen Hin– und Rückrunden absolviert und vor dem Semifnale wurde noch eine, sechs Runden dauernde, Master Round eingeschoben, in welche jedes Team ein Drittel der Punkte aus der Vorrunde mitnehmen durfte. Geteilt in zwei Gruppen spielten dort der 1, 4, 5 und 8 sowie der 2, 3, 6 und 7. jeweils zweimal gegeneinander. Sinn dieser Zwischenrunde sollte es sein, schlechter platzierten Mannschaften nochmals eine Chance auf das Halbfinale zu eröffnen.
Dem Grunddurchgangssieger aus Mailand war das kurze Intermezzo jedenfalls ziemlich egal und die Vipers dominierten auch in der Master Round. Der Zweitplatzierte HC Alleghe hingegen rutschte hinter den SV Renon/Ritten zurück und musste deshalb schon im Semifinale gegen Serienmeister Milano Vipers ran. Ritten bekam es mit dem Vorjahresfinalisten aus Cortina zu tun.
Alleghe blieb in der „best of five“-Semifinalserie gegen die Milano Vipers dann auch ohne Chance und die Mannschaft um Torjäger Mike Harder (Ex-Frankfurt) und den Schweden Jimmy Lindström unterlag deutlich mit 1:3 Siegen.
Das Duell zwischen dem SV Renon/Ritten und dem SG Cortina wurde hingegen zum Krimi. Cortina verstärkte sich noch kurz vor Beginn der Master Round mit dem ehemaligen Topscorer des EV Weiden Milan Blaha vom HC Siebeneich (ITA/ 2.Liga). Der Tscheche erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen auch zur Gänze und erzielte in fünf Semifinalpartien ganze zehn Scorerpunkte. Zusätzlich bekam das Schwedentrio um Johan Hult, Jan Hammar und Peter Casparsson auch noch Landsmann Stefan Hellqvist aus Olten (NatiB/SUI) zur Seite gestellt. Die Cortinesi starteten sehr souverän ins Halbfinale und beherrschten den SV Renon in den ersten zwei Begegnungen. Trotz der tollen Neuverstärkungen und Stargoalie Francois Gravel verspielten der SG Cortina aber die 2:0 Führung und Ritten schaffte es in den folgenden drei Spielen die Serie noch zu ihren Gunsten zu drehen.
Wertvollster Akteur in der aufopferungsvoll kämpfenden Mannschaft der Rittner war Torhüter Philip Groneveld. Der 31jährige niederländische Nationalkeeper glänzte in den Playoffs mit einer überragenden Fangquote von 92.10%. Die Paradelinie mit Mark Rymsha (EX-Schwenningen) und Blaine Down sorgte für den nötigen Offensivpower und der erst in den Playoffs engagierte Richard Rochefort (EV Weißwasser) fügte sich nahtlos in die Toplinie der Rittner ein.
Im Finale machte sich der Kräfteverschleiß bei den Südtiroler aber eklatant bemerkbar und der SV Renon unterlag gegen die Milano Vipers deutlich mit 0:3 Siegen. In Mailand bot der ehemalige Augsburg Panthers Goalie Magnus Eriksson eine gewohnt solide Leistung und vor allem die Angriffsformationen der Vipers waren nicht zu stoppen. Neben den starken Legionären Daniel Tkaczuk, Christie Ryan, Brett Lysak (Ex-Iserlohner), stellten auch die Altstars Giuseppe Busillo, Mario Chitarroni und allen voran Dino Felicetti ihr Können, über die gesamte Spielzeit, eindrucksvoll unter Beweis. Auf den HC Bozen (16 Titel) fehlen zwar noch ganze elf Erfolge, doch die Milano Vipers fuhren diese Saison schon den fünften Scudetto in Folge ein.
Beim Rekordmeister aus Bozen lief es in der abgelaufen Saison gar nicht nach Wunsch und trotz des kurzfristigen Engagements von Martin Gendron aus Chur und Grigorijs Pantelejevs vom HC Martigny (beide Nati B/ SUI) verpassten die Füchse die Qualifikation für das Semifinale deutlich. Auch der HC Asiago mit den Altstars Jason Cirone, John Parco und dem mittlerweile schon 40jährigen Lucio Topatigh scheiterte klar an den Playoffs. In Asiago konnte man, wie auch in Fassa und beim HC Pustertal schon etwas früher mit den Planungen für die nächste Saison beginnen.
Das Zuseherinteresse in der Serie A hielt sich auch in dieser Saison in Grenzen. Meister Milano füllte zwar die „Agora Arena“ im entscheidenden Finalspiel mit 4000 Zusehern, doch im Schnitt kamen während der Saison nur knapp über tausend Besucher zu Heimspielen der Vipers. Kurios, da Zweitliga-Aufsteiger SG Pontebba, mit durchschnittlich 934 Zusehern, fast gleich viele Zuseher anlocken konnte.
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