Sunday, April 23, 2006

It’s Playoff Time! Hecht, Schubert, Goc und Ehrhoff im Kampf um den Stanley Cup

(auf www.hockeyweb.de 22.04.2006)

Die Regular Season der NHL ist zu Ende. Ab Freitag, den 21.04.2006, beginnt alles wieder von vorne und im Kampf um die heiß begehrte Trophäe des Lord Stanley sind noch vier deutsche Akteure vertreten. Nachdem wir uns schon gestern kurz mit den deutschen NHL-Spielern beschäftigten welche die Playoffs nicht erreichen konnten (siehe: http://www.hockeyweb.de/index.php?action=ART&rubrikNr=8&nav=35&aNr=20306) möchten wir uns heute jenen deutschen Akteuren widmen die im Rennen um den Stanley Cup noch ein gewichtiges Wörtchen mitsprechen wollen.

Jochen Hecht - Buffalo Sabres vs. Philadelphia Flyers
Die Buffalo Sabres überraschten diese Saison nicht schlecht und zogen mit einem Franchise-Rekord von 52 Siegen und 110 Punkten zum ersten Mal seit 2000-2001 wieder in die Play Offs ein. Der Gegner im Conference-Viertelfinale kommt aus Philadelphia und konnte in den bisherigen vier Saisonduellen dreimal besiegt werden.
Ob Jochen Hecht in der ersten Play Off Runde schon auflaufen kann bleibt weiterhin fraglich. Nach einem unfairen Kniecheck von Toronto’s Darcy Tucker am 3. April ist Hecht nun schon zu dritten Mal in dieser Spielzeit wegen einer Knieverletzung außer Gefecht. Großes Pech für den Mannheimer, der an besagtem 3. April gerade sein Comeback nach neun Spielen Pause feierte. Headcoach Lindy Ruff hofft auf baldige Genesung von Hecht, denn der 28jährige gilt als Schlüsselspieler im Team der Sabres.
In seinen 64 Saisonauftritten erzielte er 18 Tore und 24 Assists. Auf den ersten Blick nicht gerade berauschend, doch nimmt man die Scorerliste der Sabres genauer unter die Lupe sticht einem sofort die große Ausgeglichenheit des Teams ins Auge. Topscorer Maxim Afinogenov (22 Tore, 51 Vorlagen) rangiert auf dem 42. Rang der NHL-Punkteliste. Das Zauberwort in Buffalo heißt also „Kollektiv“. Gleich zehn Spieler der Sabres haben im Grunddurchgang mehr als 15 Treffer erzielt und das Team von Lindy Ruff liegt in der Powerplay Effizienz an dritter Stelle und rangiert im Penaltykilling sogar an zweiter Stelle der gesamten National Hockey League.
Wirklich imposant, da alle vier Reihen für Tore sorgen können und auch dementsprechend viel Eiszeit erhalten. Die Balance im Team stimmt auf jeden Fall und die Sabres sind mit ihren ausgeglichenen Blöcken ein sehr unangenehmer Gegner. Besonders in der Ferne greift das Spielsystem von Lindy Ruff hervorragend, denn die Sabres waren in Punkto Auswärtserfolge, das Spitzenteam in der Eastern Conference.

Diese Ausgeglichenheit weitet sich sogar bis auf die Torhürterposition aus. Rookie Ryan Miller war zwar die nominelle Nummer Eins, doch sein Back Up Martin Biron vertrat den Jungstar während dessen Verletzung derart gut, dass Headcoach Ruff nunmehr die Wahl zwischen zwei Einser-Torhüter hat. Beide Kandidaten haben zwar noch kein Play Off Spiel in den Beinen, doch den Luxus zweier annähernd gleich starker Goalies (beide kamen auf über 20 Siege) haben nur wenige NHL-Klubs.
Beim Kontrahenten Philadelphia Flyers wird Robert Esche zwischen den Pfosten beginnen. Sein Ersatzmann Antero Niittymaki vertrat den Amerikaner während dessen Verletzung ebenfalls sehr gut und spielte auch ein überragendes Olympiaturnier. Doch in den letzten Wochen geriet der Finne zusehends außer Form und Headcoach Ken Hitchcock vertraut nun in den Play Offs auf Robert Esche. Beide Goalies kamen während der Saison aber vorwiegend durch mäßige Leistungen in die Schlagzeilen.
Auf dem Papier wäre die Mannschaft der Philadelphia Flyers natürlich klarer Favorit, doch durch zahlreiche Verletzungen und die erschreckend schwachen Special Teams konnte die Startruppe über die ganze Saison nie wirklich überzeugen. Peter Forsberg ist zwar wieder halbwegs fit, doch wie lange der, an der Leiste angeschlagene Superstar, verletzungsfrei bleiben kann bleibt abzuwarten. Nicht mit von der Partie ist Kapitän Keith Primeau. Er nahm kürzlich zwar schon wieder das Training auf, doch ein Einsatz in den Play Offs dürfte nicht zustande kommen.
Vor Beginn der Spielzeit gingen die Flyers noch als Titelanwärter in die neue NHL-Saison. Dass der erste Stanley Cup seit 1975 nach Philadelphia geholt wird scheint aber eher unrealistisch. Schon Erstrundengegner Buffalo könnte mit seinem kompakten Kollektiv zu einem unüberwindbaren Hindernis werden. Unser Tipp: Die Buffalo Sabres behalten in einer langen Serie die Oberhand.


Christian Ehrhoff und Marcel Goc – San Jose Sharks vs. Nashville Predators
Nach einem durchwachsenen Saisonstart der San Jose Sharks kam spätestens mit dem Mega-Trade von Joe Thornton am 30. November 2005 neuer Schwung ins kalifornische Haifischbecken. Thornton fühlte sich in San Jose von Beginn an pudelwohl und übertraf in seiner bislang besten NHL-Saison seinen Karriererekord um 24 Zähler. Am Ende der Regular Season standen 29 Tore und 96 Vorlagen zu Buche und Thornton holte sich als erster Spieler der 15jährigen Sharks-Vereinsgeschichte die Art Ross Trophy für den besten Scorer des Grunddurchgangs. Seit Jaromir Jagr’s 127 Punkten bei den Pittsburgh Penguins 1997-1998 schaffte kein Spieler derart viele Scorerpunkte.
Überdies staubte sein Linienkollege Jonathan Cheechoo mit 56 Toren die Maurice Richard Trophy für den besten Torschützen der Regular Season ab. Mit Patrick Marleau (34 Tore, 52 Assists) findet sich noch ein weiterer Sharks-Angreifer unter den Top 20 der NHL-Scorerwertung.
Verteidiger Christian Ehrhoff steigerte sich im Laufe der Saison gewaltig und ist seit Anfang Februar aus dem Team der Sharks nicht wegzudenken. Headcoach Ron Wilson schätzt die Powerplay-Fähigkeiten des 23jährigen und Ehrhoff bedankte sich in seinen 64 Partien mit fünf Toren und 18 Vorlagen.
Teamkollege Marcel Goc fehlte nur in einer der 82 Partien des Grunddurchgangs und gab in seiner Rookie-Saison eine gelungene Vorstellung. Als Center der dritten oder vierten Reihe verbuchte der 22jährige acht Tore und 14 Assists.

Die San Jose Sharks werden derzeit als heißestes Team der NHL gehandelt und Headcoach Wilson hat die Formkurve der Haie gerade zur rechten Zeit zum Steigen gebracht.
Seit der Trade Deadline legten die Sharks eine überragende 16-4-2 Serie hin und siegten überdies knapp vor dem Ende der Regular Season ganze acht Mal in Folge. Der Gegner in der ersten Play Off Runde kommt aus Nashville und hat, trotz einiger personeller Probleme, am Ende des Grunddurchgangs auch sechs Mal am Stück gewinnen können.
Ob die Predators jedoch den Ausfall ihrer Top-Akteure Tomas Vokoun (Torhüter), Steve Sullivan (zweibester Scorer) und Marek Zidlicky (punktebester Verteidiger) verkraften können gilt als sehr unwahrscheinlich.
Torhüter Chris Mason nütze nach der Verletzung von Vokoun jedenfalls seine Chance und errang in den letzten acht Begegnungen des Grunddurchgangs sechs Siege. Play Off-Erfahrung bring der 30jährige aber keine mit und insgesamt kommt Mason in seiner gesamten Karriere auf mickrige 44 NHL-Einsätze.

Ähnliche Vorzeichen auch bei seinem Gegenüber Vesa Toskala. Der Finne brachte es bislang auf 77 NHL-Einsätze in der Regular Season. In den Play Offs saß er bislang nur auf der Bank. Doch weil der 28jährige sich diese Saison mit hervorragend Leistungen ins Rampenlicht spielte erhielt er die Starter-Position im Kasten der San Jose Sharks. Mit 23 Siegen aus 37 Spielen degradierte Toskala Nummer Eins Goalie Evgeni Nabokov zum Back Up. Mit dem strauchelnden Nabokov kamen die Sharks in 45 Spielen nur zu 16 vollen Erfolgen. Sollte Toskala in den Play Offs dann nicht die erwartete Leistung bringen steht mit Nabokov ein Mann bereit der über genügend Play Off Erfahrung verfügt. In der Saison 2003-2004 brachte der gebürtige Kasache die Sharks mit einem unglaublichen GAA von 1.71 und einer überragenden Fangquote von 0.935 in das Western Conference Finale. Trainerfuchs Ron Wilson muss sich also auf der Torhüterposition keine allzu großen Sorgen machen.

Die bisherigen Duelle in dieser Spielzeit verliefen äußerst knapp und beide Teams konnten jeweils zweimal gewinnen. Trotz der hochkarätigen Ausfälle der Nashville Predators könnte aber eine lange Serie bevorstehen. Die Predators sind zuhause nämlich besonders stark und rangieren nach dem Grunddurchgang, mit einer Bilanz von 32-8-1 in Heimspielen, klar an erster Stelle der gesamten NHL-Heimtabelle. Unser Tipp: Die San Jose Sharks sollten sich am Ende doch durchsetzen können und ins Conference–Semifinale einziehen.


Christoph Schubert . Ottawa Senators vs. Tampa Bay Lightning
Am Ende der Regular Season standen die Ottawa Senators mit 113 Punkten auf dem ersten Platz in der Eastern Conference. Als Belohnung dürfen die Sens nun gegen den Titelverteidiger Tampa Bay Lightning ran.
Christoph Schubert erkämpfte sich, nach einigen Aufenthalten auf der Tribüne, ab Mitte März ein Fixleiberl und kam in den letzten 18 Matches der Senatoren in der Regular Season immer zum Einsatz. Auch im Play Off wird der 24jährige Münchner auflaufen und könnte in seiner noch jungen Karriere schon zu Stanley Cup Ehren gelangen. Die Ottawa Senators sind jedenfalls ein heißer Kandidat auf den Titel. Schubert erzielte in 55 Spielen 4 Tore und sechs Assists.
Obwohl Ausnahmegoalie Dominik Hasek seit dem Olympiaturnier verletzt ist und die Senators aus ihren letzten zehn Grunddurchgangspartien gerade dreimal gewinnen konnten zählen sie doch zum erlauchten Kreis der Topfavoriten. Einige Argumente gefällig:
Das Trio Infernale um Daniel Alfredsson, Danny Heatley und Jason Spezza erzielte gemeinsam 296 Scorerpunkte im Grunddurchgang. Die Rückkehr von Martin Havlat verstärkt die Offensive noch zusätzlich und Headcoach Bryan Murray kann somit auf zwei tolle Scoringlines vertrauen.

Defensivchef Wade Redden beendete die Regular Season mit einer Plus/Minus Statistik von +37. Einsame NHL-Spitze. Knapp dahinter rangiert Rookie-VErteidiger Andrej Meszaros mit +34. Neben Redden stehen mit Chris Phillips und Zdeno Chara zwei weitere körperlich imposante Verteidiger in der Defensivabteilung der Seantors. Zuletzt wurden diese drei Schlüsselspieler allerdings von Verletzungen geplagt doch Chara ist nach seiner Handverletzung wieder mit an Bord und auch Phillips (Knieverletzung) und Redden sollten im Conference Quarter Final wieder mit von der Partie sein. Die Fans der Sens müssen hoffen, dass ihre Hintermannschaft während der Postseason vollzählig bleibt.

Ray Emery machte den Ausfall von Star-Torhüter Hasek beinahe vergessen. Mit einer 12-2-2 Serie im März stellte der Rookie den Rekord für die meisten Siege eines Torhüters innerhalb eines Monats von Bernie Parent (Philadelphia) aus dem Jahr 1974 ein. Gegen Ende der Regular Season konnte Emery allerdings nicht an die tolle Form von März anschließen und warf einige Male die Nerven weg.
In Ottawa wird auf jeden Fall viel von den Leistungen von Emery’s abhängen. Dass er einen Dominik Hasek nicht ersetzen kann ist klar, aber es bleibt abzuwarten wie das Team auf mögliche Schnitzer des Jungstars reagieren könnte.
Vielleicht kehrt der „Dominator“ aber im Verlauf der Play Offs doch noch in den Kasten der er Senatoren zurück. Gerüchte über ein mögliches Comeback kursieren ja schon länger durch die Medienlandschaft. Unser Tipp: Emery besteht den Play Off Elchtest und die Ottawa Senators werden ihrer Favoritenrolle gerecht.

Friday, April 21, 2006

It’s Playoff Time! Saisonende für Sturm, Seidenberg und Kolzig

(auf www.hockeyweb.de 21.04.2006)

Ab Freitag den 21.04.2006 beginnt in der NHL der Kampf um die heiß begehrte Trophäe des Lord Stanley. Mit dabei auch einige deutsche Spieler. In unserem heutigen Artikel befassen wir uns aber erstmal mit jenen deutschen Akteuren die den Einzug in die NHL-Play Offs verpasst haben.

In der NHL endete am Dienstag die erste Regular Season nach dem Lockout. Besonders auffallend scheint die enorme Steigerung der Offensivbemühungen. Im Schnitt wurden 6,1 Tore pro Partie erzielt. Dies bedeutet eine Steigerung von 18% im Vergleich zur letzten Saison 2003-2004. Die Zuseher goutierten den Torreigen und im Vergleich zur Spielzeit vor dem Lockout fanden auch 2,4 Prozent mehr Zuseher den Weg in die Stadien. Im Schnitt ergab das dann 16 955 Personen pro Spiel in einem NHL-Eispalast, was eine Gesamtauslastung von 91,7 Prozent ergibt und das wiederum dürfte die Laune der NHL-Verantwortlichen deutlich verbessern, denn ihre teils umstrittenen Neuerungen wurden also vom Publikum sehr gut aufgenommen.
Zusehermagnet Nummer Eins waren die Montreal Canadiens, welche alle 41 Heimspiele im Bell Center mit 21 273 Zusehern ausverkauften. Auch bei den Colorado Avalanche baumelte das „Ausverkauft-Schild“ bei jedem Heimauftritt an den Kassen. Keine große Überraschung in Denver, denn seit November 1995 schafften es Avs nun schon 480 Mal in Folge 18 007 Zuschauer ins Pepsi Center zu locken. Natürlich absoluter NHL-Rekord!
Die „neue“ NHL mit all ihren neuen Regelauslegungen, Penalty Shootouts, Angriffsdrittelvergrößerungen und Torhüterequipment-Reduktionen hat sich anscheinend wieder in die Herzen der Zuseher gespielt und dabei haben die Play Offs ja noch gar nicht angefangen.

Welche Namen nun in der Saison Eins nach dem Lockout in den ehrenwerten Pokal des Lord Stanley geritzt werden ist freilich noch lange nicht geklärt. Die Buchmacher jedenfalls geben den Ottawa Senators die besten Chancen. Auf den Plätzen folgen Detroit, Carolina, Dallas, die New York Rangers, Calgary und Philadelphia. Dass sich die Reihung der Buchmacher vorwiegend nach den Grunddurchgangsergebnissen und den Renommee der jeweiligen Teams richtet versteht sich von selbst.
In unserer zweiteiligen Serie zum Start der NHL-Playoffs widmen wir uns heute einem kurzen Resümee jener deutschen NHL-Spieler die ihre Saison mit dem 18. April 2006 bereits beendet haben.

Ausgeschieden! – Sturm, Seidenberg und Kolzig schon im Urlaub?
Bittere Saison für das Traditionsteam der Boston Bruins. Superstar Joe Thornton verloren und die Play Offs klar verfehlt – so könnte man die zwei wichtigsten Vorkommnisse bei den Boston Bruins in einen Satz verpacken. Marco Sturm hatte mit seinem Wechsel aus dem sonnigen Kalifornien jedenfalls keine gröberen Probleme und spielte eine hervorragende Saison. Mit 29 Toren und 30 Vorlagen pulverisierte er seine bisherige Karrierebestmarke von 48 Scorerpunkten aus der Saison 2002-2003 (San Jose) und war somit der drittbeste Punktespieler der Bruins. Seit seinem Trade an die Ostküste verbuchte der 27jährige 23 Tore und 20 Vorlagen und etablierte sich damit als Schlüsselspieler im Bostoner Franchise. Ob es nächste Saison für die Postseason reichen wird steht noch im Bostoner Sternenhimmel. In der kommenden Woche verstärkt Marco Sturm auf jeden Fall das Deutsche Nationalteam bei den Division I Weltmeisterschaften in Frankreich.

Da Verteidiger Dennis Seidenberg mit seinen Phoenix Coyotes ebenfalls an den Play Offs vorbeischrammte, wird auch er in der nächsten Woche für Team Germany um den Wiederaufstieg in die A-Gruppe kämpfen. Den Phoenix Coyotes fehlten am Ende 14 Punkte auf die Edmonton Oilers - den Achten aus der Western Conference. Seidenberg agierte nach seinem Wechsel aus Philadelphia, am 20.01.2006, eigentlich sehr solide. In 34 Matches in der Wüste von Arizona machte er einen Treffer und leistete 10 Assists. Insgesamt stehen für den 24jährigen in dieser Spielzeit drei Tore und 15 Vorlagen zu Buche.

Für Goalie Olav Kolzig war der Play Off Zug schon viel früher abgefahren. Mit insgesamt 70 Zählern ließen die Washington Capitals nur enttäuschende Pittsburgh Pengins, schwache Chicago Black Hawks und inferiore St. Louis Blues hinter sich.
Olav Kolzig stand bei 20 von 29 Capitals-Erfolgen auf dem Eis und agierte gewohnt solide, wenn auch nicht überragend. Sein goals against average von 3,53 und seine Fangquote von 0,896 bescheinigen ihm zwar keine Top-Werte, doch Kolzig zeigte auch in der Washingtoner Schießbude, dass er ein wichtiger Baustein im Franchise der Caps ist. Um ihn und Jungstar Alexander Ovechkin soll sich in den nächsten Jahren eine Mannschaft formen die auch im Kampf um die Play Offs wieder ein gewichtiges Wörtchen mitsprechen soll. Abwarten was sich bei den Capitals über dem Sommer auf dem Transfermarkt tut.

Für die Vancouver Canucks war die Saison mit dem 18 April 2006 auch vorbei. Die deutsche Aushilfskraft Sven Butenschön bestritt diese Spielzeit nur acht Partien für die Canucks und konnte dabei weder ein Tor noch ein Assist erzielen. Für Butenschön beginnt am kommenden Wochenende allerdings die heiße Phase in der AHL. Der punktebeste Verteidiger der Manitoba Moose startet mit dem Canucks-Farmteam in die Calder Cup Play Offs gegen die Syracuse Crunch. Butenschön erzielte 15 Tore und 22 Vorlagen in 60 AHL-Spielen. Die Chance auf eine NHL-Karriere scheint für den 30jährigen aber dennoch außer Reichweite.


Morgen folgt dann der zweite Artikel zum Start der NHL-Play Offs. Lesen Sie dann wie die Chancen für Jochen Hecht (Buffalo Sabres), Christoph Schubert (Ottawa Senators) sowie Christian Ehrhoff und Marcel Goc ( San Jose Sharks) im Kampf um den Stanley Cup stehen.

Tuesday, April 04, 2006

Warum der VSV diese Saison Meister wurde

Ganz Villach steht Kopf! Gegen vermeintlich übermächtige Red Bulls aus Salzburg machten die Villacher im sechsten Spiel der Finalserie den Sack zu und errangen den sechsten Meistertitel der Vereinsgeschichte. Passend zu diesem sechsten Titelgewinn der Villacher, sechs mehr oder weniger wichtige Punkte warum es die Blau-Weißen diese Spielzeit geschafft haben.

Der VSV wurde diese Saison Meister, weil…

1.) …Geld keine Tore schießt.
In diesem Punkt dürften sich die Fans aller Klubs einig sein und sich somit auch ein wenig über den Villacher Meistertitel freuen. Salzburg stellte, gesponsert mit Mateschitz- Millionen, ein Team von erfahrenen Nationalspielern und namhaften Legionären zusammen, welches unter der Regie eines renommierten Trainerfuchses die Meisterkrone erstmals an die Salzach holen sollte. Gerüchte um die Zahlen an den Gehaltsschecks eines Hardy Nilsson, Dieter Kalt oder Artus Irbe gab es recht viele. Genaue Zahlen eigentlich wenig, doch man kann mit großer Sicherheit vermuten, dass alleine diese drei Herrschaften soviel kosten wie ein Großteil einer anderen Bundesligamannschaft. In dieser Rechnung sind allerdings Spieler wie Trattnig, Lakos, Pewal, Lind, Hendrikson, Banham usw. noch gar nicht einbezogen.
Die Red Bulls galten also schon vor dem ersten Saisonauftritt als der „logische Meister“, doch trotz der Armada von hoch bezahlten Supertars scheiterte man am Ende doch an etwas, was man mit Geld anscheinend nicht kaufen kann.
Eine abgedroschene Sportweisheit ist derzeit in Villach in aller Munde. Sie besagt, dass Geld keine Tore schießt und demnach auch keine Meistertitel bringt. Auch Hannes Kartnig und die Grazer Elefanten können darüber ein Trauerlied singen. Trotzdem ist der EC Red Bulls Salzburg eine große Bereicherung für die Erste Bank Eishockey Liga und es bleibt zu hoffen, dass Salzburg der Liga erhalten bleibt und der Geldfluss nicht, wie anno dazumal in Graz, schon bald versiegt.


2.) …der Kader des VSV ein sehr starker war
Mit dem sentimentalen Image, dass die VSV-Truppe mit einem wilden Haufen von Postlern, Häuslbauern und anderen Amateuren, gespickt mit einigen Legionären, in die Saison ging sollte allerdings schleunigst aufgeräumt werden. So billig ist die Villacher Mannschaft nun auch wieder nicht.
Nach der enttäuschenden letzten Spielzeit stellte der VSV-Vorstand schon vor Beginn der Saison die Weichen auf Titelkurs und investierte in eine sehr schlagkräftige Truppe. Mit der Rückholung von Roland Kaspitz und der Verpflichtung von Thomas Pfeffer, Andreas Judex und Markus Peintner fettete Giuseppe Mion den Kader gehörig auf. Dass sich die Urgesteine Lanzinger und Kromp, nach ihrer Freistellung vom Dienst bei der Post, voll auf den Eishockeysport konzentrieren konnten, hat sich im Nachhinein dann auch noch sehr gut bezahlt gemacht. Natürlich war man von der Papierform her klar hinter Salzburg zu reihen, doch dem VSV-Vorstand ist mit der Kaderzusammenstellung in dieser Saison ein wahrer Geniestreich gelungen.


3.) …Gert Prohaska eine unglaublich Saison spielte
Durch die Verpflichtung des talentierten Patrick Machreich erwartete man in Villach, schon vor Saisonbeginn, einen beinharten Konkurrenzkampf auf der Torhüterposition. Mittlerweile ist fast ein halbes Jahr vergangen, der VSV ist Meister und Gert Prohaska steht mit 92,85 Prozent gehaltenen Schüssen klar auf Rang Eins der Torhüterstatistik der Erste Bank Eishockey Liga. Im Verlauf der Saison 2005/2006 kam Patrick Machreich in 61 Begegnungen gerade mal auf sechs Einsätze und will nun so schnell wie möglich sein Reservisten-Dasein in der Draustadt beenden.
Für „Prohe“ war es aber die bislang beste Saison seiner Karriere. Ob er nun der beste Torhüter der gesamten Liga war ist schwer zu beurteilen. Sicherlich hat ihm die kompakte VSV-Abwehr phasenweise unter die Arme gegriffen und die Künste eines Artus Irbe oder eines Andrew Verner sollten durch Statistiken auch nicht geschmälert werden. Doch Prohe zeigte sich die ganze Saison über in Topform, gab dem VSV in entscheidenden Phasen den nötigen Rückhalt und präsentierte sich auch mental in einer großartigen Verfassung.
Als er im vierten Finalespiel vor heimischem Publikum zwei durchaus vermeidbare Treffer kassierte, geriet der 30jährige zwar ins Kreuzfeuer der Kritik. Doch schon im nächsten Match strafte er seine Kritiker Lügen, spielte äußerst souverän und war am Ende maßgeblich am Titelgewinn der Villacher beteiligt.


4.) …Dany Bousquet der “f…ing Topscorer of the Liga” ist
VSV-Teammanager Giuseppe Mion bewies, wie gewöhnlich (Malkoc vergessen wir da ganz schnell), ein gutes Händchen bei der Legionärswahl. Für Dany Bousquet, den punktebesten Spieler der Erste Bank Eishockey Liga, stehen diese Saison 47 Tore und 39 Assists zu Buche. Darüber hinaus stand Bousquet nach 17:31 in der Overtime des entscheidenden Finalspiels wieder einmal goldrichtig und tippte den Puck zum Meistertitel über die Linie. Ganz Villach war erlöst und Bousquet freute sich über „Das beste Tor, dass ich je geschossen habe“.

Nachdem Bousquet in der Spielzeit 2003/2004 die Torjägerkrone in der DEL erringen konnte, warf ihn in der darauf folgenden Saison eine Verletzung ein wenig zurück. Im Sommer 2005 heuerte der Frankokanadier in Villach an und präsentierte sich wieder in Topform.
Neben seinem Torriecher, bewies Bousquet auch ausgefeiltes Stickhandling, tolle Übersicht und unbändigen Kampfgeist. Der Topscorer der Liga ging in den Playoffs auch dahin wo es wehtat, fightete vorbildlich in der Ecke und vermochte ab dem Halfinale seine Scoring-Effizienz noch zu steigern. Zusammen mit seinem Landsmann Dan Gauthier lehrte er den gegnerischen Verteidigungsreihen schon im Grunddurchgang das Fürchten. Auch der verletzungsbedingte Ausfall seinens kongenialen Partners Gauthier, kurz vor dem Halbfinale, machte dem Frankokanadier nicht allzuviel aus. Bousquet lief in den Playoffs zu absoluter Topform auf.


5.) …Greg Holst ein absoluter Motivationskünstler ist
Nach dem Skandalmatch bei den Vienna Capitals zeigte Greg Holst im Fernsehinterview mit welchem Herz er bei der Sache ist und ließ seinen Emotionen freien Lauf. Dies brachte ihm zwar ein Spiel Sperre und eine Geldstrafe von läppischen 500 Euro, doch der verbaler Ausraster bescherte dem gebürtigen Kanadier absoluten Kultstatus in ganz Eishockey-Österreich.
Schon in der Finalserie des Jahres 2004 bewies Holst beim VSV, nicht nur perfektes Hairstyling, sondern auch seine hervorragenden Motivationskünste. Auch damals startete der VSV als krasser Außenseiter in die Finalserie gegen den Erzrivalen KAC. Holst verstand es das Maximum aus der Villacher Mannschaft herauszuholen und schweißte die Blau-Weißen zu einer kompakten Einheit zusammen. Den Meistertitel verpasste er damals äußerst unglücklich in der Overtime der entscheidenden fünften Finalpartie.
Diese Saison klappte es, neben dem gewohnt perfekten Hairstyling, schlußendlich auch mit dem Titel und was Greg Holst da in Villach zu Wege gebracht hat ist, um seine eigenen Worte zu benutzen, „f...ing nicht normal“. Mit welcher Entschlossenheit der VSV nach dem Ausgleich der Salzburger in Spiel Fünf zu Werke ging war schon sehr beeindruckend. Daumen hoch für den Motivationskünstler Greg Holst.


6.) ...ganz Villach ein „gallisches Dorf“ ist
Villach liebt die Rolle des krassen Außenseiters. Besonders im Finale gegen die, mit unzähligen Superstars gespickten Salzburger, fühlte man sich als Underdog sichtlich wohl.
Der Kampf gegen die vermeintlich übermächtigen und hoch bezahlten Söldner von der Salzach gab den Villachern noch zusätzliche Motivation. Auch die Kärntner Medien schlugen dieses Thema breit und hievten die VSV-Erfolge, durch die kontinuierlichen Gegenüberstellung von Villacher Kämpferherz mit Mateschitz-Millionen, in immer heroischere Sphären. Man sollte dabei allerdings nicht vergessen, dass Spieler wie Hohenberger, Bousquet, Peintner, Lanzinger, Kromp und viele andere auch nicht für ein Butterbrot auf das Eis gehen.
Dass in dieser Finalserie aber die Hingabe zum Sport und der unermüdliche Kampfgeist eine großen Triumph gefeiert haben, bleibt unbestritten. Der VSV absolvierte innerhalb von 29 Tagen 13 Playoffspiele. Dies bedeutete fast jeden zweiten Tag ein Match.
Der unbändige Kampfgeist jedes einzelnen VSV Spielers wurde schlussendlich mit dem Meistertitel belohnt. Äußerst verdient, denn die Hingabe und das Herz mit welchem die Villacher an die Sache gingen erfüllte einen schon mit großer Freude.
Man könnte fast meinen, dass die Villacher, nach gallischem Vorbild, einen Druiden in der Kabine versteckt hielten der einen geheimen Zaubertrank zubereitete. Darrel Scoville’s Grinsen und Gelassenheit in TV-Interviews erhärtet diesen Verdacht auf jeden Fall. Und wie in den Asterix-Comics endet auch unsere VSV-Geschichte mit einer großen Feier. Los geht es am Dienstag, ab 18.00Uhr, am Villacher Rathausplatz. Für genügend Zaubertrank sollte dort auf jeden Fall gesorgt sein.

GRATULATION AN DEN MEISTER 2005/2006

Monday, April 03, 2006

Die goldenen Jahre des VSV

Kollege Nikolaus Gierok ist glühender VSV-Anhänger und schwebt nach den Meistertitel auf „Wolke 6“. Er hat mich gebeten seine Huldigung an Blau-Weiß online zu stellen. Danke Niki! Morgen folgt dann meine Analyse, warum es der VSV diese Saison geschafft hat den sechsten Meistertitel zu erringen.

Dieser Artikel soll natürlich zuallererst eine Huldigung auf den neuen österreichischen Meister 2006 EC Pasut VSV sein, doch möchte ich aber auch eine Prognose für die nächsten 2 bis 3 Meisterschaftssaisonen wagen, da sich in Villach zum Ende vieler Eishockeykarrieren von großartigen Spielern noch einmal eine großartige Mannschaft zusammengefunden hat.

Die letzten 9 Jahre war der VSV 8 Mal im Finale, konnte davon auch 3 Mal den Titel einfahren und feierte heuer verdient den insgesamt 6. Titel der Vereinsgeschichte.
Die Mannschaft konnte in dieser Saison auf eine perfekte Mischung aus Eigenbau und Legionären, sowie jungen und alten Spielern bauen.
Obschon die wohl wichtigsten Spieler Hohenberger und Gauthier dem VSV in der entscheidenden Phase nicht zur Verfügung standen, wurde man durch die alten VSV-Tugenden Kampfgeist und ein starkes Kollektiv heuer verdient Meister.

Wie man nun von Funktionären schon in Erfahrung bringen konnte, dürften die Mannschaftsstützen Dany Bousquet sowie Daniel Gauthier, aber auch die Villacher Eishockeylegenden Herbert Hohenberger, Günther Lanzinger und Wolfgang Kromp auf weitere Jahre gebunden werden sein.
Wie man in der laufenden Saison beobachten konnte, waren es speziell diese „Altherrentruppe“, die in den wichtigen Momenten die Spiele mit viel Leidenschaft und Spass an ihrer Hauptbeschäftigung für Villach gewannen. Meine Prognose lautet nun wie folgt:
Die Chemie in der Mannschaft war heuer zu 100% gegeben und ist auf Grund der Erfahrung vieler Spieler auch in den kommenden Saisonen garantiert.
Wenn es dem VSV gelingt, weiters auch hungrige Eigenbauspieler in die Mannschaft zu integrieren bzw. die alten „Stars“ ihre Verletzungsanfälligkeit minimieren, ist Villach auch in den nächsten Saisonen Meisterschaftskandidat Nr.1!

So könnten die kommende Jahre zu goldenen werden und das nachbringen, was sich Villach in so viel verlorenen Meisterschaften schon längst an Ruhm und Ansehen verdient hätte.
Ich traue mich getrost zu behaupten, dass die Jahre 2006-2010 jedem VSV-Fan noch lange in Erinnerung bleiben werden.
So trifft für diesen Verein, dessen Fan ich nun schon über 20 Jahre bin, eine Wegbeschreibung am ehesten zu und er hat sich speziell schon in der heurigen Finalserie gegen Salzburg als zutreffend erwiesen: „Im Spiel zum Leid, vom Leiden ins Licht!“

Sunday, April 02, 2006

Der NHL-Report: Die Playoffchancen der deutschen NHL-Spieler

(auf www.hockeyweb.de am 01.04.2006)

Die Regular Season in der NHL neigt sich langsam dem Ende zu. Sowohl im Osten als auch im Westen wird heiß um die begehrten Playoff-Plätze gekämpft. Wer von den deutschen Akteuren auch noch in der Post Season dabei sein wird und wer sich frühzeitig in den Urlaub verabschieden kann erfahren sie hier…

Marco Sturm @ Boston Bruins
Zurzeit liegt der Bruins-Flügelflitzer zwar mit einer Grippe im Bett doch Marco Sturm ist auf dem Weg die beste NHL-Saison seiner Karriere hinzulegen. Der Dingolfinger erzielte in den letzten zehn Einsätzen ganze zwölf Scorerpunkte und hat seine persönliche Bestmarke von 48 Punkten (2002/2003 mit San Jose) schon jetzt übertroffen. 27 Tore und 28 Assists aus bislang 66 Spielen stehen für den Dingolfinger diese Saison zu Buche. Der 27jährige belegt damit hinter den Jungstars Patrice Bergeron (65) und Brad Boyes (63) Rang Drei in der internen Punktewertung der Boston Bruins. In der Eastern Conference liegen die Bruins allerdings 14 Zähler hinter einem Playoff-Rang und werden aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem Ende der Regular Season, am 18. April, die Spielzeit beenden.

Jochen Hecht @ Buffalo Sabres
Im letzten Monat ereilte die Buffalo Sabres ein gröberer Einbruch und das Überraschungsteam von Lindy Ruff konnte nur drei der letzten zehn Begegnungen gewinnen. Trotzdem rangieren die Sabres, mit 96 Punkten, auf dem zweiten Rang der Northeast Division und belegen in der Eastern Conference nach wie vor den ausgezeichneten vierten Rang. Jochen Hecht ist seit dem 16. März, aufgrund einer Knieverletzung, zum Zusehen verurteilt und fehlte den Sabres in den letzten acht Begegnungen. Die Misere mit dem Knie begann allerdings schon Anfang Februar, als Hecht im Spiel gegen die Montreal Canadiens vom Eis musste. Die Zeit während der Olympiapause nütze der Mannheimer um seine Verletzung auszukurieren und präsentierte sich nach Turin 2006 wieder in bester Form. In neun Spielen für die Buffalo Sabres erzielte er zwölf Scorerpunkte. Gegen die Toronto Maple Leafs, am 16.03.2006, humpelte Hecht, Ende des zweiten Abschnitts, allerdings wieder vom Eis. Der 28jährige wird in Buffalo aber schon vor dem Ende der Regular Season wieder zurück erwartet und sollte in den Playoffs eine tragende Rolle spielen können.

Christoph Schubert@ Ottawa Senators
Die Ottawa Senators schießen sich schön langsam für die Post-Season ein. In den letzten zehn Partien legten die Senatoren eine beeindruckende 7-1-2 Serie hin und sind, mit 105 Zählern, das zweitbeste Team der gesamten NHL (Detroit kommt bei einem Spiel mehr derzeit auf 108 Zähler). Der Ausfall von Stargoalie Dominik Hasek wird durch den jungen Back Up Ray Emery überraschenderweise bestens kompensiert. Wie der 23jährige mit dem Druck in den Playoffs zurecht kommt wird sich aber erst weisen.Christoph Schubert erhielt im vergangenen Monat, aufgrund einiger Ausfälle in der Sens-Defensivabteilung, immer mehr Eiszeit und verbuchte im letzten Punktspiel gegen die New York Rangers auch eine Vorlage. Ob Schubert bei voller Kaderstärke im Team von Bryan Murray einen Fixplatz erhält gilt als eher unwahrscheinlich. Wenn die Stammverteidiger fit sind muss der Münchner wahrscheinlich, wie schon 25 Mal in dieser Spielzeit, wieder als healthy scratch auf die Tribüne. Aktuell hält Schubert bei 3 Toren 5 Vorlagen und 40 Strafminuten aus 46 Spielen.

Dennis Seidenberg @ Phoenix Coyotes
Dennis Seidenberg und die Phoenix Coyotes werden sich die Playoffs wahrscheinlich nur vor dem Fernsehschirm ansehen können. Trotz des Aufwärtstrends der letzten Wochen trennen das Team von Wayne Gretzky ganze zwölf Zähler auf den rettenden achten Platz der Western Conference. Dennis Seidenberg spielte seit seinem Trade aus Philadelphia, am 20. Jänner, eine tragende Rolle im System der Coyotes. Seine 32 Shifts, in 24:11 Spielminuten, im letzten Spiel gegen die Nashville Predators bedeuteten Saisonrekord und Seidenberg sammelte in den letzten 19 Begegnungen ansehnliche zehn Vorlagen. Um in der NHL eine gewichtige Rolle zu spielen wird sich Wayne Gretzky für nächste Saison etwas einfallen lassen müssen. Der Wechsel von Seidenberg ist aber durchaus positiv zu bewerten und das Engagement des 24jährigen könnte sich für „The Great One“ in Zukunft noch gut bezahlt machen.

Olav Kolzig @ Washington Capitals
Die Washington Capitals sind schon seit längerer Zeit aus dem Playoff-Rennen. Eigentlich war schon zu Saisonbeginn klar, dass sich die Caps, mit diesem Kader, nie ernsthaft im Kampf um den Playoff-Einzug behaupten können. Somit laufen in der Hauptstadt schon jetzt die Planungen für die nächste Spielzeit und darüber hinaus für die folgenden Jahre. Torhüter Olav Kolzig unterzeichnete am 11. Feber 2006 einen neuen Zweijahresvertrag bei den Caps und gilt neben dem russischen Jungstar Alexander Ovechkin als einziger wichtiger Schlüsselakteur im Team von Glen Hanlon. Rund um diese beiden Ausnahmecracks soll aber in Washington in den nächsten Jahren eine Mannschaft aus jungen, hungrigen Spielern heranwachsen. Abschließend noch ein kleines Detail zu Alexander Ovechkin. Das Supertalent gilt als klarer Favorit im Rennen um die Calder Trophy (bester Rookie des Jahres) und hält bereits bei 48 Toren und 47 Assists. Damit liegt er in der internen Scorerwertung der Caps um 50 Punkte vor dem zweitplatzierten Dainius Zubrus.

Christian Ehrhoff und Marcel Goc @ San Jose
SharksMit einer guten 6-3-1 Serie aus den letzten zehn Begegnungen rangieren die San Jose Sharks nur mehr vier Punkte hinter dem rettenden achten Rang der Western Conference. Christian Ehrhoff kam nach durchwachsenen Leistungen im Dezember und Jänner (einige Mal nur auf der Tribüne) mit Anfang Feber immer besser in Fahrt. Schon vor der Olympiapause legte der Verteidiger eine fünf Spiele lange Serie hin in der er immer einen Scorerpunkt erzielen konnte und überzeugte auch kurz nach den Olympischen Spielen mit solider Performance. Seit acht Begegnungen ist der 29jährige allerdings nun schon ohne Scorerpunkt, doch der Stammplatz im Team der Sharks scheint ihm trotzdem sicher. Ehrhoff hält derzeit bei 4 Toren, 16 Vorlagen und 24 Strafminuten aus 54 Spielen.
Teamkollege Marcel Goc kommt in der vierten Sturmreihe zu regelmäßigen Einsätzen und verbuchte in den letzten zehn Spielen vier Assists. An seine hervorragenden Leistungen aus dem ersten Drittel der Saison konnte der Rookie aber nicht mehr anschließen und wartet seit dem 26.11.2005 auf einen Torerfolg. Goc agiert in seiner ersten NHL-Spielzeit als solider Checking-Line Center und verbuchte bislang 7 Tore, 12 Vorlagen und 20 Strafminuten in 71 Partien.
Auf der Goalieposition der San Jose Sharks kristallisiert sich Vesa Toskala überraschend zur Nummer Eins. Startorhüter Evgeni Nabokov unterschrieb zwar am 7. Feber 2006 einen neuen Vierjahresvertrag, doch just seit diesem Zeitpunkt stand der Russe nur insgesamt fünf Mal zwischen den Pfosten und ging in diesen Spielen gar nur einmal als Gewinner vom Eis. Kleiner Verletzungen und mäßige Leistungen könnten ihm diese Saison den Stammplatz im Team von Ron Wilson kosten.
Der Kampf um die Playoffs wird für die Sharks in den letzten zehn Spielen der Regular Season, mit Sicherheit, noch zu einem harten Gefecht. Derzeit belegen die „Haie“ mit 82 Punkten aus 72 Spielen den neunten Rang im Westen. In naher Griffweite liegen die Edmonton Oilers (86 Punkte aus 74 Spielen) und die Vancouver Canucks (87 Punkte aus 75 Spielen). Auch Anaheim (73 Spiele) und Colorado (74 Spiele) sind mit jeweils 88 Punkten noch nicht fix über dem Strich. All diese Kontrahenten unterstrichen in den letzten zehn Spielen ihre Anwartschaft auf einen Playoff-Platz und präsentierten sich in sehr guter Verfassung. Diese Konstellation garantiert absoluten Playoff-Charakter in den ausständigen Begegnungen.
Für die LA Kings rückt der Stanley Cup hingegen in immer weitere Ferne. Nach tollem Saisonstart schwächelten die Kings in der zweiten Saisonhälfte zusehends und feuerten in der Vorwoche sogar ihren Headcoach Andy Murray und seinen Assistenten John Van Boxmeer. Bislang konnte allerdings auch Interimstrainer John Torchetti den Fall der Kings nicht stoppen. Mit 81 Punkten aus 74 Partien liegt das Team aus Los Angeles zwar nur einen Punkt hinter den San Jose Sharks, doch in den letzten zehn Partien gingen die Kings gerade dreimal als Sieger vom Eis. Der Playoff-Zug ist für die LA Kings wohl abgefahren.

Sven Butenschön @ Vancouver Canucks
Die Vancouver Canucks sind hingegen noch mitten im Kampf die Playoff-Qualifikation. Durch die zahlreichen Ausfällen in der Hintermannschaft vor rund einem Monat, holte Headcoach Marc Crawford Sven Butenschön vom AHL-Farmteam aus Manitoba in den Kader. Nach dem kurzem, drei Spiele dauernden, Gastspiel im November durfte der 30jährige nach der Olympiapause wieder einmal für fünf Spiele NHL-Luft schnuppern. Butenschön erhielt auch relativ viel Spielzeit, konnte sich allerdings nicht am Scoresheet verewigen. Als sich die Vancouver Canucks am Trade Deadline Day (9. März) gleich mit vier neuen Verteidigern verstärkten, war das Gastspiel von Butenschön aber auch schon wieder beendet. In seinen insgesamt acht Saisonspielen stehen für Butenschön nun 10 Strafminuten zu Buche. Scorerpunkte gab es keine. Bei den Manitoba Moose in der AHL läuft es für den Verteidiger allerdings um Welten besser. Mit 14 Toren und 18 Assists ist er der punktbeste Verteidiger und liegt in der internen Scorerwertung der Moose auf Rang fünf. Durchaus beachtlich, denn er machte nur 53 der insgesamt 72 Spiele des AHL Farmteams.