(auf www.hockeyweb.de 21.04.2006)
Ab Freitag den 21.04.2006 beginnt in der NHL der Kampf um die heiß begehrte Trophäe des Lord Stanley. Mit dabei auch einige deutsche Spieler. In unserem heutigen Artikel befassen wir uns aber erstmal mit jenen deutschen Akteuren die den Einzug in die NHL-Play Offs verpasst haben.
In der NHL endete am Dienstag die erste Regular Season nach dem Lockout. Besonders auffallend scheint die enorme Steigerung der Offensivbemühungen. Im Schnitt wurden 6,1 Tore pro Partie erzielt. Dies bedeutet eine Steigerung von 18% im Vergleich zur letzten Saison 2003-2004. Die Zuseher goutierten den Torreigen und im Vergleich zur Spielzeit vor dem Lockout fanden auch 2,4 Prozent mehr Zuseher den Weg in die Stadien. Im Schnitt ergab das dann 16 955 Personen pro Spiel in einem NHL-Eispalast, was eine Gesamtauslastung von 91,7 Prozent ergibt und das wiederum dürfte die Laune der NHL-Verantwortlichen deutlich verbessern, denn ihre teils umstrittenen Neuerungen wurden also vom Publikum sehr gut aufgenommen.
Zusehermagnet Nummer Eins waren die Montreal Canadiens, welche alle 41 Heimspiele im Bell Center mit 21 273 Zusehern ausverkauften. Auch bei den Colorado Avalanche baumelte das „Ausverkauft-Schild“ bei jedem Heimauftritt an den Kassen. Keine große Überraschung in Denver, denn seit November 1995 schafften es Avs nun schon 480 Mal in Folge 18 007 Zuschauer ins Pepsi Center zu locken. Natürlich absoluter NHL-Rekord!
Die „neue“ NHL mit all ihren neuen Regelauslegungen, Penalty Shootouts, Angriffsdrittelvergrößerungen und Torhüterequipment-Reduktionen hat sich anscheinend wieder in die Herzen der Zuseher gespielt und dabei haben die Play Offs ja noch gar nicht angefangen.
Welche Namen nun in der Saison Eins nach dem Lockout in den ehrenwerten Pokal des Lord Stanley geritzt werden ist freilich noch lange nicht geklärt. Die Buchmacher jedenfalls geben den Ottawa Senators die besten Chancen. Auf den Plätzen folgen Detroit, Carolina, Dallas, die New York Rangers, Calgary und Philadelphia. Dass sich die Reihung der Buchmacher vorwiegend nach den Grunddurchgangsergebnissen und den Renommee der jeweiligen Teams richtet versteht sich von selbst.
In unserer zweiteiligen Serie zum Start der NHL-Playoffs widmen wir uns heute einem kurzen Resümee jener deutschen NHL-Spieler die ihre Saison mit dem 18. April 2006 bereits beendet haben.
Ausgeschieden! – Sturm, Seidenberg und Kolzig schon im Urlaub?
Bittere Saison für das Traditionsteam der Boston Bruins. Superstar Joe Thornton verloren und die Play Offs klar verfehlt – so könnte man die zwei wichtigsten Vorkommnisse bei den Boston Bruins in einen Satz verpacken. Marco Sturm hatte mit seinem Wechsel aus dem sonnigen Kalifornien jedenfalls keine gröberen Probleme und spielte eine hervorragende Saison. Mit 29 Toren und 30 Vorlagen pulverisierte er seine bisherige Karrierebestmarke von 48 Scorerpunkten aus der Saison 2002-2003 (San Jose) und war somit der drittbeste Punktespieler der Bruins. Seit seinem Trade an die Ostküste verbuchte der 27jährige 23 Tore und 20 Vorlagen und etablierte sich damit als Schlüsselspieler im Bostoner Franchise. Ob es nächste Saison für die Postseason reichen wird steht noch im Bostoner Sternenhimmel. In der kommenden Woche verstärkt Marco Sturm auf jeden Fall das Deutsche Nationalteam bei den Division I Weltmeisterschaften in Frankreich.
Da Verteidiger Dennis Seidenberg mit seinen Phoenix Coyotes ebenfalls an den Play Offs vorbeischrammte, wird auch er in der nächsten Woche für Team Germany um den Wiederaufstieg in die A-Gruppe kämpfen. Den Phoenix Coyotes fehlten am Ende 14 Punkte auf die Edmonton Oilers - den Achten aus der Western Conference. Seidenberg agierte nach seinem Wechsel aus Philadelphia, am 20.01.2006, eigentlich sehr solide. In 34 Matches in der Wüste von Arizona machte er einen Treffer und leistete 10 Assists. Insgesamt stehen für den 24jährigen in dieser Spielzeit drei Tore und 15 Vorlagen zu Buche.
Für Goalie Olav Kolzig war der Play Off Zug schon viel früher abgefahren. Mit insgesamt 70 Zählern ließen die Washington Capitals nur enttäuschende Pittsburgh Pengins, schwache Chicago Black Hawks und inferiore St. Louis Blues hinter sich.
Olav Kolzig stand bei 20 von 29 Capitals-Erfolgen auf dem Eis und agierte gewohnt solide, wenn auch nicht überragend. Sein goals against average von 3,53 und seine Fangquote von 0,896 bescheinigen ihm zwar keine Top-Werte, doch Kolzig zeigte auch in der Washingtoner Schießbude, dass er ein wichtiger Baustein im Franchise der Caps ist. Um ihn und Jungstar Alexander Ovechkin soll sich in den nächsten Jahren eine Mannschaft formen die auch im Kampf um die Play Offs wieder ein gewichtiges Wörtchen mitsprechen soll. Abwarten was sich bei den Capitals über dem Sommer auf dem Transfermarkt tut.
Für die Vancouver Canucks war die Saison mit dem 18 April 2006 auch vorbei. Die deutsche Aushilfskraft Sven Butenschön bestritt diese Spielzeit nur acht Partien für die Canucks und konnte dabei weder ein Tor noch ein Assist erzielen. Für Butenschön beginnt am kommenden Wochenende allerdings die heiße Phase in der AHL. Der punktebeste Verteidiger der Manitoba Moose startet mit dem Canucks-Farmteam in die Calder Cup Play Offs gegen die Syracuse Crunch. Butenschön erzielte 15 Tore und 22 Vorlagen in 60 AHL-Spielen. Die Chance auf eine NHL-Karriere scheint für den 30jährigen aber dennoch außer Reichweite.
Morgen folgt dann der zweite Artikel zum Start der NHL-Play Offs. Lesen Sie dann wie die Chancen für Jochen Hecht (Buffalo Sabres), Christoph Schubert (Ottawa Senators) sowie Christian Ehrhoff und Marcel Goc ( San Jose Sharks) im Kampf um den Stanley Cup stehen.
Friday, April 21, 2006
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