Saturday, March 11, 2006

NHL–Report: Nach dem Trade Deadline Day

(auf www.spoor.ch 11.03.2006)

NHL–Report: Nach dem Trade Deadline Day
Der „Trade Deadline Day 06“' in der NHL macht David Aebischer zu einem Teamkollegen von Mark Streit bei den Montreal Canadiens, Für Martin Gerber gibt es eine weitere hochkarätige Verstärkung im Kampf um den Stanley Cup.

Die Nordamerikanische Eishockeywelt erholt sich langsam von der Enttäuschung beim Olympischen Eishockeyturnier. Um die Schmach von Torino 2006 aus den Köpfen der Eishockeyfans zu bringen kam die Trade Deadline, am 09.03.2006, gerade zur rechten Zeit. Im Großen und Ganzen verlief der „D-Day“ aber relativ unspektakulär und Tauschgeschäfte mit großen Namen bildeten eher die Ausnahme. Die Line Ups der Klubs wurden vorwiegend mit Defensivspielern vertieft.

David Aebischer und Mark Streit @ Montreal Canadiens
Nicht nur aus Schweizer Sicht ist der Trade von Colorado Avalanche Torhüter David Aebischer zu den Montreal Canadiens eine kleine Sensation. Für Abby kommt, mit Jose Theodore, der Hart Memorial (MVP) - und Vezina Trophy (bester Goalie) Gewinner der Saison 2001/2002 nach Denver. Erinnerungen an den Trade von Patrick Roy in der Saison 1995/1996 werden wach, obgleich Theodore in dieser Spielzeit nie wirklich überzeugen konnte. Mit einem goals-against average von 3.46 und einer Fangquote von .881 rangiert der ehemalige All Star nämlich am unteren Rand der Goalie-Statistik.
Der Frankokanadier sorgte allerdings für Schlagzeilen, als man ihm im Dezember positiv auf die Einnahme von Propecia testete. Eine Substanz welche die Einnahme von Steroiden kaschiert.
Zudem brach sich „Theo“, nach einem Ausrutscher beim Salzstreuen vor seinem Haus, in der Olympiapause die rechte Ferse und wird voraussichtlich erst im April wieder voll einsatzfähig sein. In den Playoffs rechnet General Manager Pierre Lacroix aber wieder fix mit dem 29jährigen. Bis dahin müssen Petr Budaj und Vitaly Kolesnik in die Breche springen. Budaj schlug sich im ersten Match nach David Aebischers Abgang hervorragend und parierte, beim 2:1 Sieg gegen die Chicago Black Hawks, 26 der 27 auf ihn abgefeuerten Schüsse. Die Colorado Avalanche belegen aktuell mit 78 Punkten den zweiten Rang der Northwest Division und rangieren auf Platz fünf der Western Conference.

Was uns nach dem Torhüter-Trade aber am meisten interessiert ist die Zukunft von David Aebischer bei den Montreal Canadiens. Seit seiner tadellosen Vorstellung in Torino 2006 agierte Aebischer auch in der NHL in Topform und errang mit den Avalanche in den letzten vier Einsätzen drei Siege.
Beim knappen 1:0 Erfolg gegen die Columbus Blue Jackets überragte er mit unzähligen spektakulären Paraden und feierte, mit 24 Saves, sein drittes Shutout der laufenden Saison. Gegen die St. Louis Blues reichte es zwar nicht für ein weiteres Shutout doch Abby wehrte, beim 2:1 Erfolg nach Penaltyschießen, 23 von 24 Schüssen ab und vereitelte überdies noch alle Penalties der Blues.
Nach fünf Jahren bei den Colorado Avalanche beginnt nun für Aebischer in Montreal eine neue Ära. Abby wird um die Starter-Position in Kanada’s Eishockeyhauptstadt hart kämpfen muss, denn sein neuer Kontrahent Cristobal Huet agiert derzeit in überragender Form.

In heimischen Eishallen ist Huet ein guter Bekannter. Der mittlerweile 30jährige spielte von 1998 bis 2002 beim HC Lugano und wurde zweimal zum Torhüter des Jahres in der NLA gewählt. Nach zwei Saisonen bei den LA Kings und einem Lockout-Engagement in der DEL (Mannheim), nutzte er diese Spielzeit seine große Chance bei den Montreal Canadiens. Zwar versäumte er aufgrund einer Knieverletzung den Saisonstart und stieß erst im November zum Team, doch aufgrund der durchwachsenen Leistungen von Einser-Tormann Theodore erkämpfte sich Huet schon ab Mitte Jänner die Stammposition im Kasten der Habs.
Seit diesem Zeitpunkt spielte sich Huet mit großartigen Leistungen in die Herzen der Habs-Anhänger und wurde erst letzte Woche zum „NHL Defensiv Player of the Week“ gewählt. Die Verpflichtung von David Aebischer beantwortete Huet noch am selben Abend mit seinem vierten Shutout der Saison. Gegen die Boston Bruins agierte der der Frankokanadier abermals überragend und machte alle 28 Schüsse auf sein Gehäuse zunichte.

Als großer Gewinner des Torhüter-Trades könnte Montreal Headcoach und General Manager Bob Gainey hervorgehen. Zum einen schaffte er durch das Engagement von David Aebischer mehr Raum zum Salary Cap (Aebischer 1,9 Millionen und Theodore 4,5 Millionen) und zum anderen steht ihm ein Goaliegespann zur Verfügung, das derzeit in absoluter Topform agiert. Zudem merkte Gainey an, dass beide Kontrahenten genug Spielzeit bekommen werden und der interne Konkurrenzkampf für die zukünftigen Leistungen nur förderlich sein kann.

Schon vor der Verpflichtung von Aebischer holten die „Habs“ Verteidiger Todd Simpson von den Chicago Black Hawks. Ein Sechstrunden-Pick im Draft 2006 wanderte dafür nach Chicago. Eigentlich kein großer Deal, doch in den Medien wurde die Verpflichtung von Simpson als möglicher Auslöser für einen größeren Trade gedeutet. Gerüchte um einen Tausch von Sheldon Souray zugunsten Todd Bertuzzi’s machten in Quebec ja schon länger die Runde, doch am Ende des Trade-Deadline Days blieb Souray in Montreal und Bertuzzi spielt weiterhin für die Vancouver Canucks.

Mark Streit bekommt durch das Engagement von Simpson allerdings einen weiteren Konkurrenten um einen Fixplatz im Team der Canadiens. Simpson gilt als erfahrener stay-at-home Verteidiger mit Vorliebe für eine etwas unsanftere Gangart. Zum derzeitigen Stand hat Mark Streit jedenfalls nicht die besten Karten in der Hand. Der Englisberger fristet seit nunmehr 14 Spielen sein Dasein als healthy scratch. Trotz gelungener Performance beim Olympiaturnier ließ Headcoach Gainey den Schweizer Nationalteamkapitän weiterhin auf der Tribüne schmoren. Wann sich Streit wieder das Trikot der Habs überziehen darf steht in den Sternen.
Erschwerend hinzu kommt, dass die Canadiens derzeit relativ gut in Fahrt sind. Sollte sich keiner der sechs Stammverteidiger verletzen, wird es für Mark Streit in den verbleibenden Spielen sehr schwer seinen Fixplatz zurück zu erobern. Seit gestern ist, mit dem Ende der Trade Deadline, auch die Hoffnung auf einen Wechsel zu einem anderen NHL-Team verflogen. Den Montreal Canadiens steht ein harter Kampf bevor um die Playoffs zu erreichen. Derzeit liegen die Habs auf Platz Acht der Eastern Conference und wenn es bis 18. April dabei bleiben sollte warten, zum jetzigen Stand, die Teams aus Carolina, Ottawa oder die New York Rangers in der ersten Playoff-Runde.

Martin Gerber @ Carolina Hurricanes
Nach dem erfolgreichen Olympiaturnier läuft es für Martin Gerber auch in der NHL wie am Schnürchen. Seit Torino 2006 gewannen die Carolina Hurricanes vier ihrer fünf Spiele und bleiben mit 91 Zählern das punktebeste Team der gesamten Liga. Martin Gerber kam seit dem Olympischen Eishockeyturnier dreimal zum Einsatz. Bei den Siegen gegen die Florida Panthers (39 Saves und 2 Gegentore) und New York Rangers (38 Saves und 1 Gegentor), sowie bei der 2:3 Niederlage nach Penaltyschießen gegen die Philadelphia Flyers (33 Saves und 2 Gegentore), unterstrich der Burgdorfer seine Topform und brillierte mit souveränen Auftritten.
Geschockt wurden die Carolina Hurricanes letzte Woche durch den Ausfall ihres Schlüsselspielers Eric Cole in der Partie gegen die Pittsburgh Penguins. Brooks Oprik verfrachtete den Amerikaner mit einem brutalen Check von hinten ins Hospital. Diagnose: Wirbelbruch im Nackenbereich und Ausfall für die Regular Season.

Durch das Engagement von Angreifer Mark Recchi, am gestrigen „Trade Deadline Day“, soll der Ausfall von Cole aber weitgehend kompensiert werden. General Manager Jim Rutherford lotste nach dem Trade von Doug Weight, vom 30.01.2006, einen weiteren NHL-Veteranen zu den Canes. Mark Recchi kommt im Tausch für Niklas Nordgren, Kris Kolanos und ein Zweitrunde-Draftrecht 2007.
Der 38jährige Recchi gilt als Institution in der NHL. In seinen bisherigen 17 NHL-Saisonen erzielte er 1258 Scorerpunkte in 1236 Matches und seine Playoff-Erfahrung und Führungsqualitäten könnten sich für die Carolina Hurricanes in der Postseason sehr gut bezahlt machen.

In der heurigen Saison erzielte er an der Seite von Wunderkind Sidney Crosby 24 Tore und 33 Vorlagen. Mit seiner Plus/Minus Statistik von -28 lieferte er, wie das gesamte Penguins-Team, allerdings ein enttäuschende Vorstellung. Der rechte Flügelstürmer wird voraussichtlich Eric Cole’s Platz in der ersten Linie mit Cory Stillman und Eric Staal besetzen. Vielleicht spannt ihn Headcoach Laviolette aber auch mit den Oldies Doug Weight oder Rod Brind’Amour zusammen. Durch diesen Trade unterstreicht General Manager Jim Rutherford auf jeden Fall die Ambitionen der Carolina Hurricanes auf den Stanley Cup. Mit dem rekonvaleszenten Josef Vasicek soll ein weiterer Hoffnungsträger noch vor dem Ende der Regular Season den Kader ergänzen. Augen auf! Die Canes sind ein ernstzunehmender Titelanwärter!


Weitere wichtige Last-Minute-Trades:
Die Ottawa Senators sicherten sich die Dienste von Chicago Black Wings Center Tyler Arnason. Im Gegenzug wechselt Brandon Bochenski und ein Zweitrunden-Draftrecht nach Chicago. Die Washington Capitals tauschten Brendan Witt gegen Kris Beech und ein Erstrunden-Draftrecht 2006 mit den Nashville Predators

Nachdem die Edmonton Oilers sich die Rechte an Minnesota Torhüter Dwayne Roloson gesichert hatten (gegen ein Erstrunden- und Drittrunden Draftrecht 2006), holte General Manager Kevin Lowe noch Sergei Samsonov von den Boston Bruins nach Alberta. Die Bruins erhielten dafür Marty Reasoner, Yan Stastny und ein Zweitrunden-Draftrecht für 2006. Nach dem Trade von Joe Thornton, bereits der zweite first-round pick aus dem Jahr 1997 der die Bruins in dieser Spielzeit verlassen muss.

Einen first-round pick aus dem Jahr 1987 engagierten die Toronto Maple Leafs. Verteidigungs-Routinier Luke Richardson kommt, im Austausch gegen einen Conditional Draft Pick, von den Columbus Blue Jackets.

Offensivverteidiger Sandis Ozolinsh steht nun im Kader der New York Rangers. Die Anaheim Mighty Ducks schafften damit etwas Raum zur Gehaltsobergrenze und bekamen zusätzlich noch ein Drittrunden-Draftrecht 2006. Zudem sicherten sich die Ducks noch die Dienste von Washington Stürmer Jeff Friesen. Im Gegenzug wanderte ein Zweitrunden-Draftrecht 2006 nach Washington.
Sehr aktiv betätigten sich auch die New York Islanders. Neben dem Tausch von Oleg Kvasha und einem Fünftrunden-Pick 2006, gegen ein Dritt- und Fünftrunden-Draftrecht 2007 mit den Phoenix Coyotes, gab man auch Angreifer Mark Parrish und Verteidiger Brent Sopel an die LA Kings ab. Aus Los Angeles kommen Verteidiger Denis Grebeshkov und Jeff Tambellini sowie ein Drittrunden-Drafrecht in den Big Apple. Verteidiger Brad Lukowich wurde für ein Drittrunden-Draftrecht 2006 zu den New Jersey Devils getradet.

Die Vancouver Canucks verstärkten sich mit Torhüter Mika Noronen von den Buffalo Sabres (gegen ein Zweitrunden-Draftrecht 2006). Für die Defensivabteilung holte man Routinier Eric Weinrich (im Tausch gegen Tomas Mojzis und ein Drittrunden-Draftrecht 2006 mit den St. Louis Blues), Sean Brown (gegen ein Viertrunden-Draftrecht mit den New Jersey Devils) sowie Keith Carney und Juha Alen von den Anaheim Mighty Ducks. Im Austausch dafür erhalten die Ducks Verteidiger Brett Skinner und ein Zweitrunden-Draftrecht 2006. Steve McCarthy verlässt hingegen die Canucks-Defensive, für einen Draftpick 2007, in Richtung Atlanta und Torhüter

Allen Gerüchten zum Trotz wurden die Florida Panthers bis zum Ablauf der Trade Deadline nicht allzu spektakulär am Transfermarkt aktiv. Einzig Ric Jackman kam im Tausch gegen Petr Taticek von den Pittsburgh Penguins.
Die heißesten Trade-Kandidaten Roberto Luongo und Olli Jokinen bleiben aber im Sunshine State. Jokinen unterzeichnete am Trade Deadline Day einen 21 Millionen Dollar schweren Vierjahresvertrag. In Punkto Trade-Gerüchte bestätigte Florida Panthers Manager Mike Keenan somit das Sprichwort, dass manchmal die besten Geschäfte jene sind, die man nicht macht.

6 comments:

Anonymous said...

CRISTO-WALL's Last 12 games:
8-1-3
1.67 GAA
0.943 save percentage
5 SO
wird schwer für Abby

Hoffen wir, daß sich die Geschichte nicht wiederholt und: Good Luck Theo!

Markov gestern verletzt, könnte die Chanche für Streit sein.

Anonymous said...

Hat diese Informationen der Marcell gegoogelt?

Anonymous said...

stammt eher vom größten österreichischen Habs-Fan ;-)

Anonymous said...

danke alexei!
marcel bitte mit einem l

Anonymous said...

entschuldigung, mein Fehler, dachte das kommt von Duracell

Anonymous said...

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